Strategien
Diese Sektion hat den bei Adrenaline Vault
veröffentlichten und ins Deutsche übersetzten Leitfaden von Civ3-Produzent Jeff Morris zum Inhalt.
Civilization III Strategieleitfaden
Verfasser: Civ3-Produzent Jeff Morris
Original:
http://www.avault.com/featured/civ3/index.asp
Deutsche Übersetzung: Kai Fiebach aka ColdFever

Antike
Von den vier Zeitaltern in Civilization III sind in der Antike mehr einmalige und verschiedene Strategien möglich als in
den anderen Epochen. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Spieler in dieser Spielphase ungehindert Land besetzen können,
was in den späteren Phasen eher unwahrscheinlich ist. Während der Landbesetzung müssen die Spieler eine Balance zwischen
Ausbreitung und Entwicklung finden, um sich einerseits durch Siedler neue Gebiete zu erschließen (auf Kosten der Bevölkerungzahl
in den bereits vorhandenen Städten) und sich andererseits durch Wachstum und Fortschritt aus diesem Zeitalter herauszuarbeiten.
Eine wundervolle Abkürzung hierzu ist die "Große Bibliothek". Wer schnelle Eroberungen im Kopf hat, wird möglicherweise diejenigen
Fortschritte ignorieren, welche zu diesem Weltwunder führen (Alphabet, Schreibkunst und Literatur), aber dieses Vorgehen bedeutet ein
enormes Risiko. Die "Große Bibliothek" belohnt nämlich den Spieler mit der Preisgabe neuer technischer Fortschritte, sobald diese auch
zumindest zwei andere Mitstreiter besitzen. Bei höheren Schwierigkeitsgraden des Spiels besitzen computergesteuerte Zivilisationen
Produktionsvorteile, welche zur Folge haben, dass die menschlichen Spieler oft ständig in der Forschung zurückliegen. Mit dem Weltwunder
der "Großen Bibliothek" kann dieser Rückstand nicht gar zu groß werden.
Beim Thema "Weltwunder" ist es wichtig, sich die kulturellen Vorteile der antiken Wunder klarzumachen. Diese Einrichtungen werden
oft allein deshalb zu den wichtigsten Erzeugern von Kulturpunkten, da sie am längsten stehen. Zwar haben alle antiken Wunder den
Nachteil, dass sie früher oder später veralten und wirkungslos werden, ihre kulturellen Erträge werden mit der Zeit aber immer
wertvoller. Abhängig von der bevorzugten Methode zum Sieg werden Spieler nun sogar Weltwunder errichten, welche primär nicht so
interessant sind, nur um dann später die kulturellen Vorteile einzustreichen, welche diese Einrichtungen bieten.
Die Antike ist das einzige Zeitalter, welches zwei fortschrittliche Regierungen bietet: Monarchie und Republik. Abhängig von der
gewählten Zivilisation, kann eine davon schneller zu erreichen sein als die andere. Die Japaner und Azteken (beide haben Stärken
bei Militär und Religion) starten bereits mit zwei der notwendigen vier Fortschritte für die Monarchie (Zeremonielles Begräbnis und
Kriegercode). Eine dieser beiden Zivilisationen zu wählen kann bedeuten, die Zeit bis zur Monarchie um die Hälfte zu verkürzen.
Die Monarchie erlaubt umfangreiches Militär, beschleunigte Produktion über Zahlungen und die Nutzung von Militärpolizei. Die Republik
hat ebenso ihre eigenen Vorzüge. Der durch diese Regierungsform gestiegene Handel hilft, die Forschung beschleunigen.
Der Schwertkämpfer ist bei weitem die effektivste Einheit der antiken Welt, welche allen Zivilisationen zur Verfügung steht. Deshalb
sollten Spieler mit Freude am Kampf die Eisenverarbeitung so schnell wie möglich erforschen. Sobald diese zur Verfügung steht und
man das Glück hat, über ein lokales Eisenvorkommen zu verfügen, kann ein traumhafter Feldzug beginnen. Dieses gelingt besonders
den Persern (deren "Unsterbliche" die höchste Angriffsstärke der Antike besitzen) und den Römern (deren Legionäre bereits die Verteidigungskraft
der Speerkämpfer des Mittelalters besitzen). Falls der Spieler keinen lokalen Zugang zu Eisen hat, ist nun der richtige Zeitpunkt,
die Versorgung zu sichern. Wer bereits die Schreibkunst besitzt, kann möglicherweise über den Handel die Eisenversorgung gewährleisten.
Ansonsten kann der Spieler auch seine primitiven Speer- und Bogenkämpfer zusammenrufen, um das Eisen gewaltsam einem Rivalen zu entreißen.
Kurzum: in der Antike können die rivalisierenden Zivilisationen in zwei Kategorien eingeteilt werden: solche mit Schwertkämpfern, und
solche ohne.
Ein anderer kritischer Fortschritt der Antike ist die "Konstruktion", welche es ermöglicht, die Städteeinrichtungen Aquädukt
und Kolosseum sowie Festungen zu errichten. In Civilization III ist es ebenso wichtig, das eigene Territorium zu verteidigen
wie die Städte. Ist man darauf angewiesen, seine murrenden Bürger mit Lieferungen des Luxusgutes Seide zu besänftigen, so
haben Plünderungen auf den Straßen zwischen dem Seidengut und der Stadt verheerende Auswirkungen. Um kritische Punkte zu
verteidigen, kann die mächtige Festung einen beträchtlichen Verteidigungsbonus bieten und beschert den untergebrachten
Einheiten eine Zone der Kontrolle, welche diese ansonsten nicht hätten. Diese Kombination kann eine wirksame Abschreckung
gegenüber gewieften Computerrivalen und plündernden Barbarenhorden darstellen, welche die Antike plagen.
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